Nach 2 schönen Tagen in Arequipa geht es weiter, wir wollen an den Titicacasee. Für die meisten Reisenden ist Puno die Anlaufstelle dafür. Also haben wir einen Bus gebucht der uns bis Puno bringen soll.

Es geht los, im Bus gibt es einen Wassertank, für Kalt und für Warmwasser, es steht jede Menge Tee zur Verfügung (auch Cocatee) sowie eine Toilette. Der Cocatee soll helfen bei Höhenkrankheit, da wir über einen Pass von ca. 4500 Meter fahren. Auf dem Weg merke ich schon, dass sich Kopfschmerz einschleicht. Ich trinke permanent abwechselnd Tee und Wasser, aber die Kopfschmerzen verschwinden leider nicht. Auf dem Weg bleibt der Bus an einem Krankenhaus stehen, eine Touristin hat es bereits komplett erwischt und benötigt eine Infusion. Der unerwartete Zwischenstop dauert ca. 45 min.

Wir fahren weiter über Juliaca (hier sind wir froh, dass wir keinen Aufenthalt haben, die Stadt sieht auf den ersten Blick nicht sehr einladend aus) und kommen schliesslich am späten Nachmittag in Puno an. Ich merke schon, dass es mit meinem Kopfweh rapide abwärts oder aufwärts je nachdem geht, hinzu kommt Übelkeit und allgemeines Unwohlsein. Ich kaue Cocablätter, aber leider wird nur der Mund taub davon, eine Wirkung stellt sich nicht ein. Verstehe sowieso nicht, was daran so toll sein soll. Selbst wenn ich wollte, würde ich keinen Tee oder die Blätter mitnehmen!Wir haben kein Hotel gebucht, und Dan und Uli laufen los, um eine Unterkunft zu suchen. Relativ schnell gefunden, beziehen wir unsere Zimmer.

Das Hotel ist nicht der Hit, aber das ist mir in meinem Zustand sowieso egal. Claudia geht es auch zunehmend schlecht, und so wird ein Notarzt gerufen. Der ist auch relativ schnell zur Stelle, ich übergebe mich zusätzlich so schlimm sind die Kopfschmerzen. Der Arzt kommt mit einem Werkzeugkoffer um die Ecke, da es mir jedoch echt schlecht geht, beunruhigt mich das erst im Nachhinein beim Anblick der Bilder. Er verpasst mir eine Mixtur aus 6 verschiedenen Substanzen als Infusion. Zusätzlich bekomme ich noch einen Medikamentencocktail, den ich die nächsten Tage einwerfen soll. Übrigens, benötigt man keine Medikamente im Vorfeld, Tabletten gegen Höhenkrankheit kann man überall kaufen. Man hat sich eingerichtet. Claudia hatte wohl doch keine Höhenkrankheit, jedenfalls bekommt sie einen anderen Medikamentencocktail. Bei uns hätte das Anhängen an eine Sauerstoffflasche auch nichts gebracht, wir hatten ausreichend Sauerstoff im Blut.

Am nächsten Morgen geht es schon deutlich besser, unser Zimmer ist in der 1.Etage. Ich gehe davon aus, dass der Frühstücksraum unten ist, und steige die paar Treppen runter. Ich merke, die Höhe macht doch zu schaffen. Unten angekommen, wird mir mitgeteilt, dass der Raum, in dem das Frühstück serviert wird, oben ist, nicht erwähnt wird, dass es 5 Stockwerke sind.. oh wei, das war ganz schön anstrengend! Der Ausblick entschädigt zwar nicht, aber man hat mal einen vagen Blick von der Stadt, und jetzt, wo es mir wieder besser ging, konnte ich das auch geniessen.

Unsere Aussicht von der Dachterasse im Hotel in Puno, nicht spektakulär, aber hoch

Wir machen einen Ausflug mit einem Boot zu den Uros auf den Khantati Inseln. Für eine weitere Insel reicht die Zeit leider nicht. Die schwimmende Insel scheint nicht dauerhaft bewohnt zu sein, irgendwo hatte ich gelesen, dass dies nur noch für die Touris erhalten bleibt. Es wird stetig eine Lage des „Schilfes“ aufgefüllt (hat gestapelt eine Dicke von ca. 2 Meter) und unten verfault dann nach und nach die Lage. Es ist ein schöner Ausflug, es gibt einen Vortrag, wie die Uros leben. Geschäftstüchtig sind sie obendrein, und die Technologie hat auch bereits Einzug gehalten. Neben den Schilfhütten entdecke ich Solarpanel;)

Am nächsten Tag geht es nach Sillustani, das ist ganz in der Nähe von Puno, ca. 40 min mit dem Taxi. Da es für einen Tagesausflug nach Amantani leider nicht reicht, zeitlich gesehen, haben wir uns für einen kleinen Ausflug entschieden, schliesslich haben wir uns an die Höhe immer noch nicht ganz gewöhnt. In Sillustani stehen Grabtürme, diese wurden bereits vor der Inkazeit von den Bewohnern gebaut. Auf dem ziemlich weitläufigem Gelände sieht man immer wieder kleine Türme aufragen und je nachdem wo man gerade steht, ändert sich das Licht und die Landschaft erscheint mal in den schillerndsten Farben, mal düster. Was für ein Ort für die letzte Ruhestätte. Auf jeden Fall hat man von dort einen phantastischen Ausblick. Landschaftlich unglaublich schön und sehenswert. Man sollte sich eine winddichte Jacke anziehen, da die Türme auf einer Anhöhe liegen, ist es dort sehr windig und trotz Sonne recht kühl.

Puno…und nackte Meerschweinchen oder Cuy

Am Abend in einem schönen Restaurant oder auch Cafe (hier gibt es auch sehr leckeren Kuchen) direkt am Plaza de Armas (übrigens heißen alle Hauptplätze oder Zentralplätze in Peru Plaza de Armas) gelegen, ist es dann soweit. Die Spezialität des Landes will probiert werden, Meerschweinchen oder wie es hier genannt wird – Cuy. In fast jedem Restaurant wird diese typische Landesspezialität angeboten, leider nicht immer in für uns appetitlicher Form. Vielleicht haben wir deshalb so lange gewartet:) Aber als wir in dem Restaurant gesehen haben, wie cuy dort serviert wird, haben wir uns dann doch dazu entschlossen. Serviert mit Süsskartoffelpüree und Möhrchen, sehr schön angerichtet und zu unserer Überraschung: sehr lecker. Cuy schmeckt wie eine Mischung aus Hase und Hühnchen, nur irgendwie feiner, es ist zwar eine Menge knibbelarbeit, weil an den Meerschweinchen, die wir hatten, nicht viel dran war, aber es lohnt sich. Kross gebackene, nackte Meerschweinchen, hier in Deutschland würde sich jedem der Magen umdrehen, auch ich hatte als Kind Meerschweinchen.. ich muss gestehen, ich fand die trotzdem ganz schön lecker.

Puno – Cusco (6 Std, 400-500 km) 40 Soles

(von Puno nach Cusco kommt nochmal eine „Abfertigungsgebühr (tasa de embarque)“ dazu, es gibt einen kleinen Schalter im Busbahnhof, der gegen jene Gebühr einen kleinen Aufkleber auf die Tickets klebt. Die Sinnhaftigkeit erschließt sich uns nicht, gibt nur 2 Worte dafür > is so!

Nützliche Richtpreise für Eure Reise

Taxifahrten mit ca. Preisangaben (immer vorher verhandeln!)

1 Sol = 0,27 € im November 2014

Miraflores Gebiet – > Lima Flughafen 40-60 Soles

Kurze Strecken ( bis 5 km) 4-8 Soles

Ica Busbahnhof -> Huacachina 8-10 Soles

Arequipa Busbahnhof – > Arequipa Plaza de Armas 8 Soles

Puno Busbahnhof -> Puno Plaza de Armas 4-5 Soles

Puno Plaza de Armas -> Sillustani (32 km, inkl. 2 h Aufenthalt) 60-70 Soles

Cusco Collectivos nach Ollantayambo (77km, Dauer ca. 1 Std. 30 min) 10 Soles

Cusco Plaza de Armas -> Salinas de Maras  (50 km, Fahrtdauer ca. 1 Std. inkl 1 Std Aufenthalt) 110 Soles

Cusco Plaza de Armas -> Flughafen (ca. 15 min) 6 km 15 Soles

Busfahrten in Peru (Hauptsächlich mit Sur del Cruz)

Lima – Ica (4-5 Std., 300 km) 55 Soles

Ica – Arequipa (10-11 Std. , 700 km) 130 Soles

Arequipa – Puno (8 Std. 580 km) 35 Soles

Puno – Copacabana (Bolivien) (2,5 -3 Std. , 142 km) 20 Soles (mit Perutravel)

Puno – Cusco (6 Std, 400-500 km) 40 Soles

(von Puno nach Cusco kommt nochmal eine „Abfertigungsgebühr (tasa de embarque)“ dazu, es gibt einen kleinen Schalter im Busbahnhof, der gegen jene Gebühr einen kleinen Aufkleber auf die Tickets klebt. Die Sinnhaftigkeit erschließt sich uns nicht, gibt nur 2 Worte dafür > is so!

Restaurantempfehlungen

Lima, CALA – sehr gutes Restaurant in der Nähe von Miraflores mit Sonnenuntergang Richtung Pazifik (Vorabreservierung empfohlen) calarestaurante.com

Cusco (sehr gutes Steakhouse) – UCHU (Calle Palacio 135), reservas@cuzcodining.com 084-246598 oder 984115587

Aguas Calientes (bei Machu Pichu) – Indio Feliz www.indiofeliz.com Reservierungen unter reservas@indiofeliz.com

Reservierung empfohlen, etwas 50 m oberhalb vom Hauptplatz, also nach einem Machu Michu Tag ideal und je nachdem in welchem Hotel man untergekommen ist, fußläufig sehr gut erreichbar. Der Besitzer ist ein Franzose, der in Aguas Calientes geblieben ist und seinem internationalen Publikum sehr leckere Köstlichkeiten serviert. Wenn man das Menü nimmt (62 Soles), bekommt man eine Vorspeise, Hauptgang und eine Nachspeise. 

Eintrittspreise

Arequipa

Kloster Santa Catalina 35 Soles

Wenn man über die Isla del Sol wandern möchte kostet dies insgesamt 45 Soles (es gibt 3 „Stationen“ mit 2 x 10 Soles und 1x 15 Soles Gebühr)

Machu Pichu und Mount Machu Michu  140Soles (auf den Mount Montana kommt man nur in der Zeit zwischen 7 und 11, man sollte jedoch die frühere Variante in Betracht ziehen, es ist nicht ratsam in der Mittagshitze aufzusteigen).

Thermalquellen in Aquas Calientes 10 Soles (es gibt keine Duschmöglichkeiten, nur zwischen den Becken aussen, nicht ratsam nach einem Aufstieg nach Machu Michu, viele gehen zB in Unterwäsche rein. Da das Wasser nur über Nacht getauscht wird, wird das bis Abends hin sehr dreckig und ist wirklich ekelhaft)


Hotelempfehlungen

Arequipa

Los Tambos Puente Bolognesi 129 (super zentral gelegen 2 min entfernt vom Main Plaza), sehr guter Standard, es gibt zwei Dachterassen  und ein phantastisches Frühstück  www.lostambos.com.pe  reservas@lostambos.com.pe

Ein Kommentar

  1. Wir waren vor 3-jahren in Peru!Habe 5-beipässe am herzen,aber es war für mich kein Problem gewesen in Puno.Ich finde es ist mehr Kopfsache.Ich bin immer noch Raucher !Wir haben unsere reise aber mit 3-tagen in Arequipa angefangen.Da ist mir die erste 10 Minuten nach der Ankunft ein wenig schwindlig geworden!Ich finde man sollte sich erstmal akklimatisiern!Peru ist wunderschöne Land!!!

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