Christoph bringt uns morgens zum Bahnhof in Aguas Calientes, von wo die Züge aus zurück nach Ollantayambo starten. Wir schenken ihm zum Dank für seine tolle Unterstützung eine Tafel Kinderschokolade, die Augen leuchten und die Freude ist groß. Es ist nicht weit, überhaupt ist der Ort Aguas Calientes recht klein und man findet sich schnell zurecht. Wir nehmen den Zug von Aguas Calientes zurück nach Ollantayambo. Nach der Ankunft mit dem Zug in Ollantayambo, beschränkt sich die Auswahl der Collectivos (Sammeltaxis) auf ein Minimum. Das macht aber nichts, denn sobald ein Collectivo voll ist, geht es los und der nächste schiebt sich vor.

Jedenfalls sind wir uns einig, dass wir uns nicht in ein fast volles Collectivo stecken lassen, nur damit wir sofort weg kommen.

Die Anbiederung der Fahrer ist fast wie auf einem türkischen Basar, kommt zum Glück in Peru nicht ganz so oft vor. Aber es nervt schon, ein Fahrer reisst dem Uli schon mal das Gepäck aus der Hand, Ulis Hals schwillt schlagartig an. Wir entscheiden uns für einen Fahrer, der vorgibt, in gut 10 min zu starten. 

Er beginnt damit, unser Gepäck auf dem Dach zu befestigen.. Panickattackenartig beginnt Uli sein Kondom (ein alter Kartoffelsack der bislang jede Reise mitgemacht hat) über seinen neuen Rucksacktrolley zu stülpen.. Uli ist die heimliche Shopping Queen, dadurch kann ich auf der Heimreise wieder Urlaubsbudget reinholen indem ich ihm Platz in meinem Koffer verkaufe;D … ok das hat nicht geklappt, natürlich passt das Kondom zu dem Zeitpunkt nicht mehr über das Gepäck. Der Hals schwillt schlagartig erneut an.  Bislang gibt es keine neuen Mitreisenden, und wir gehen erstmal davon aus, dass wir die einzigen Mitreisenden sind und Uli meinte, naja dann können wir ja im Fall es sollte Regnen das Gepäck wieder reinholen

(is ja NOCH genuuuuug Platz).

Mal kurz ein Hinweis zum Wetter: blauer Himmel, Sonnenschein, supergute Laune (bei Dan und mir sowieso, wir sind Streber und haben unsere Klamotten alle in Plastiktüten verstaut – Erfahrungen halt).

Na wenigstens hielt der Fahrer sein Versprechen und startete 10 min später, er drehte noch ein paar Runden durch das Örtchen in der Hoffnung, spontan weitere Opfer zu finden. Bislang haben wir noch Glück und viel Platz, lediglich ein Französisches Pärchen beglückt uns, aber immer noch viiiiel Platz.

Weiter gehts, nach gut 30 min steigt der erste Passagier vom Straßenrand zu, danach einer mit seiner Zimmerpalme, er hält sie die ganze Zeit fest, so wie im Film Leon der Profi nur das diese riesige Ausmaße hat. Wer weiß, was er eigentlich transportiert.. Aber da er vorne eingestiegen ist, kratzt uns das wenig. Das geht so weiter, bis der Bus tutti kompletti voll beladen ist und seine Maximalbefüllung erreicht hat. Wir werden sogar von der Polizei angehalten (Routine;) aber unser Fahrer erwog wohl tatsächlich weitere Leute mitzunehmen, das hat er sich nach der Kontrolle nun doch geklemmt.

Auf halber Strecke, es tröpfelt, Uli wird nervös, nur ein kleines bisschen, aber kurze Zeit später hat er vollen Grund dazu, es schüttet wie aus Eimern ;DDD Ups. Kann sein Gesicht nicht sehen, aber die Sprechblase die sich über ihm bildet: We Te Ef :DDD

Der Fahrer wollte uns an einem anderen Platz wieder rauslassen, die anderen einheimischen Passagiere kannten das wohl schon. Da alle anderen weg waren, bot er uns an, uns noch bis zum Hotel zu fahren, natürlich zu einem überteuerten Preis. Dan und ich waren der Meinung, wir sollten doch ein Taxi suchen, aber Uli hatte wahrscheinlich Angst, dass sein ohnehin schon nasser Koffer noch nässer werden konnte..?!

Wir checken wieder im Hotel Rojas Inn ein, die Zimmer haben wir bereits vorher schon reserviert, weil wir uns in dem Hotel sehr wohlgefühlt haben und die Lage war natürlich fast nicht zu toppen. Wir haben wieder Zimmer im Obergeschoss bekommen, es gibt keinen Aufzug. Hatte ich schon erwähnt, dass ich Megamuskelmiez habe? Ich kann keine Treppen mehr sehen.

Wir buchen am nächsten Tag ein Taxi mit Fahrer, wir wollen uns die Salinas de Maras ansehen. Maras ist eine kleine Gemeinde ca. 40 km von Cusco entfernt die zum Heiligen Tal und Urubamba gehört. In terrassenartig angelegten Salzpfannen oder Becken wird dort Salz gewonnen. Nach und nach verdunstet die natürliche Sole in der Sonne.

Auf dem Weg dahin fahren wir plötzlich an einem Tal vorbei, alles wirkt bunt. Was hab ich denn da gesehen?? Ich bat den Fahrer sofort, anzuhalten. Etwas ungläubig tat er dies auch. Ich rannte die 20 Meter zurück und staunte. Da war eine Waschstrasse. Jetzt verstehe ich, warum die Wäsche nicht nach Waschpulver riecht. Ungefähr 20 Leute waschen Wäsche an einem Flüsschen.

Keine 5 Minuten später hält der Fahrer erneut an, ein Top View ins Heilige Tal und Urubamba, ein Traum. Inklusive Esel in der Kulisse, ein Alpaka hätte jetzt besser gepasst, aber ein Esel tut`s auch.

Als wir an den Salinas ankommen, hält der Fahrer oben, damit wir einen Gesamtüberblick bekommen. Der Wahnsinn, ein gleißend weißes Feld inmitten einer unwirklichen Landschaft.

Wirkt irgendwie surreal, aber total schön. Verschiedenste Weiß und Gelbtöne in den einzelnen Becken.

Wir haben dann eine gute Stunde, um uns auf den Salinen zu bewegen. Das stellt sich als kleine Herausforderung dar, es ist gar nicht so einfach, auf dem Rand der Becken zu balancieren. Das war ein tolles Erlebnis, schon allein, diese Landschaft.

Am nächsten Tag geht unser Flieger von Cusco nach Lima. Wir bestellen uns ein etwas größeres Taxi für 15 Soles und los gehts. Kurz vorher hole ich mir noch meine handgefertigten Stiefel ab, die sind tatsächlich just in time fertig geworden und ich bin sehr begeistert. Anprobe, passt, hätte ich jetzt sowieso nicht mehr ändern lassen können. Der Flughafen liegt ca. 6 km entfernt und liegt sehr zentral, eigentlich fast in der Stadt. Der Flughafen ist relativ klein und überschaubar. Wir checken unser Gepäck ein und gehen direkt durch die Security erst mal zum Gate. Es ist noch nicht viel los, also suchen wir uns ein Plätzchen. Zur Check in Zeit stellen wir uns an das Schild an unserem Gate. Es hat sich schon eine kleine Schlange gebildet. Eine Dame schaut uns ganz böse an, weil wir uns nicht in die Schlange stellen. Hätten wir zu der Zeit ahnen können, dass noch 5 weitere Anläufe genommen werden.. hihi..

Kurze Zeit später nämlich kommt ein Flughafenmitarbeiter und nimmt das Schild welches auf Rollen ist und rollt es kurzerhand an ein anderes Gate. Alle im Laufschritt hinterher. Der Flieger scheint doch woanders zu stehen. Die „Schlange“ hat sich mittlerweile aufgelöst, alles steht quer. Ist sowieso egal, da keine 5 Minuten später wieder der gleiche Flughafenmitarbeiter kommt, sich erneut das Schild schnappt und schon wieder woanders hin rennt. Wieder alle Passagiere hinterher. Erst sind wir angenervt, aber nach dem 3. Mal finden wir es lustig, witziges Spiel. Das geht noch weitere 2 Mal so, bis wir am Ziel-Gate angelangt sind. Mittlerweile ungläubig, ob es von dem aktuellen Gate wirklich losgehen soll. Aber wir lachen nur noch darüber. Das ist ein sehr skuriles Bild, Lemminge im Flughafen. Als Flughafenmitarbeiter hätte ich hier riesigen Spass. Geil! Der Flug selbst war toll, wir hatten eine tolle Aussicht auf die Anden, Wahnsinnig schön. Ca. 1,5 Stunden später landen wir wieder in Lima. Leider geht unsere Reise hier auch schon dem Ende zu.

Preise in Cusco:

Verkehrsmittel

Puno – Cusco (6 Std, 400-500 km) 40 Soles

Cusco Busbahnhof  Taxi bis Plaza de Armas 8 Soles

Cusco Collectivos nach Ollantayambo (77km, Dauer ca. 1 Std. 30 min) 10 Soles

Cusco Plaza de Armas -> Salinas de Maras  (50 km, Fahrtdauer ca. 1 Std. inkl 1 Std Aufenthalt) 110 Soles

Cusco Plaza de Armas -> Flughafen (ca. 15 min) 6 km 15 Soles

Restaurantempfehlungen Cusco

Cusco (sehr gutes Steakhouse) – UCHU (Calle Palacio 135), reservas@cuzcodining.com 084-246598 oder 984115587
Hotelempfehlungen

Hotel Rojas Inn

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